Der Bundesrat will die Bildung besser auf in der digitalen Wirtschaft nötige Kompetenzen ausrichten. Mit Subventionen sollen Unternehmen ihre Mitarbeiter gezielt weiterbilden.

ie Schweiz befinde sich in einer guten Ausgangslage, um eine hohe Erwerbsbeteiligung sicherzustellen, so der Bundesrat. Kurzfristige negative Auswirkungen der Digitalisierung schliesst er zwar nicht aus, längerfristig aber erwartet der Bundesrat von der Digitalisierung einen positiven Beschäftigungseffekt. Man ist zum Schluss gekommen, dass die Digitalisierung unter dem Strich Arbeitsplätze schafft; es sind aber nicht mehr die gleichen Jobs.

Es brauche es gezielte Verbesserungen. Im Fokus stehen eine stärker auf die in der digitalen Wirtschaft benötigten Kompetenzen ausgerichtete Bildung sowie ein Arbeitsmarkt, der die nötige Flexibilität aufweise. Daneben werde eine Flexibilisierung der Sozialversicherungen geprüft, schreibt der Bundesrat. Er hat dafür heute den Bericht und Massnahmen zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Beschäftigung und Arbeitsbedingungen verabschiedet.

Mit folgenden Massnahmen will der Bundesrat dies erreichen:

Mit Weiterentwicklungen im Sozialversicherungsrecht wolle man sicherstellen, dass neue Arbeitsformen genutzt werden können. Der Bundesrat hat deshalb das EDI beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem WBF, dem EJPD und dem EFD bis Ende 2019 zu prüfen, ob eine Flexibilisierung im Bereich Sozialversicherungen nötig ist und entsprechende Optionen aufzuzeigen.

Auch will der Bundesrat die Grundkompetenzen am Arbeitsplatz stärken. Digitalisierung, Automatisierung und neue Organisationsprozesse verändern die Anforderungen an Mitarbeitende. Damit diese den Anschluss nicht verpassen und im Erwerbsleben verbleiben können, unterstützt der Bund ab kommendem Jahr gezielte Weiterbildungen zur Stärkung von Grundkompetenzen am Arbeitsplatz. Vorgesehen sind Pauschalen für Unternehmen zur Finanzierung von Kursen im Bereich Grundkompetenzen, die auf die konkreten Anforderungen am Arbeitsplatz zugeschnitten sind. Für die Jahre 2018 bis 2020 wird mit Bundesbeiträgen von insgesamt etwa 13 Millionen Franken gerechnet.

Um die Ungewissheit im Zusammenhang mit der Digitalisierung zu mindern, sollen bestehende Datenlücken in zwei Bereichen geschlossen werden: Erstens soll das BFS in Zusammenarbeit mit dem Seco per 2019 ein Zusatzmodul zu den neuen Arbeitsformen in die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung SAKE aufnehmen, und zweitens wird die Schweiz unter der Leitung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation die Teilnahme an der OECD-Erhebung über die Kompetenzen von Erwachsenen ab 2020 prüfen.

Eine weitere Massnahme betrifft das Monitoring: Wie der Bundesrat schreibt, werden das Seco und das BSV beauftragt, zusammen ein Monitoring der Auswirkungen des digitalen Wandels auf den Arbeitsmarkt durchzuführen. Dem Bundesrat soll dazu bis Ende 2021 Bericht erstattet werden. Die Resultate des Monitoring sollen alle fünf Jahre in einem Bericht zusammengefasst werden und eine Gesamtschau ermöglichen. (kjo)

Quelle: http://www.inside-it.ch/articles/49313